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  Selbst ist die Frau
 

Selbst ist die Frau

Im Zeitalter von polizeilichen Fahrradkontrollen und kaputten Lichtern werden in viele Portmonees tiefe Löcher durch die hohen Reperaturkosten gerissen.
Zumindest wenn man selbst kein Händchen für die Reperatur hat oder der Schaden so groß ist, dass man mit ein wenig Schrauberei nicht mehr selbst seinen geliebten Drahtesel verkehrssicher machen kann.

Was also tun, wenn man als Schüler vor einem typisch münsteranischen Problem steht, sich den Gang in die teuren Fahrradläden jedoch ersparen will? Versucht es doch einfach mal mit der Fahrradwerkstatt im JIB!

Passend zu der Warnung von Radio AM, dass die Münsteraner Polizei vermehrt Fahrradkontrollen durchführt, gab mein Licht auf tückischste Weise immer wieder Mal den Geist auf.

Also stand ich eines Nachmittags vor dem JIB und wartete darauf, dass die Fahrradwerkstatt öffnen würde. Es ist meist recht voll, da die Benutzung lediglich 2,50€ kostet und man der Reihe nach dran kommt. Werkzeug stellt das JIB zur Verfügung und auch Ersatzteile, die man selbstverständlich zahlen muss - jedoch zu humane Preisen. Zweiradmechaniker und einmal in der woche Zivis  stehen einem tatkräftig zur Seite und unterstützen einen, so gut es geht. Ehe man sich versieht, hängt das Rad unter der Decke. Nachdem man sein Problem kurz und knapp erklärt hat, bekommt man die ersten Anweisungen, was zu tun ist.
Dann wird man erst mal allein gelassen, während der Nächste seine Anweisungen bekommt. Ziemlich planlos näherte ich mich also dem großen Werkzeugschrank, von dessen Fülle ich völlig erschlagen war. Ratlos griff ich nach dem ersten Schraubenzieher, der mir passend erschien und rückte dem Licht zu Leibe. Natürlich passte der Schraubenzieher - nicht. Also zurück zum Schrank, nächster Schrauber, bis ich schließlich stolz die Fahrradblende in der Hand hielt. Der Zivi erklärte mir, weshalb das Licht einen Wackelkontakt hatt, behob das Problem und schraubte die Blende innerhalb von wenigen Sekunden wieder an. Ich hatte für die Entfernung mindestens 15 Minuten gebraucht.
Als nächstes folgte mein geplanter Fahrradcheck: Wenn ich schon mal die Möglichkeit hatte an jedes beliebige Werkzeug zu kommen, konnte ich auch alle wichtigen Schrauben „kurz“ nachziehen. Ein Rad hat aber so dermaßen viele Schrauben, wenn man mal genau danach sieht, dass ich völlig überfordert davor stand und erneut ziemlich planlos an irgendwelchen Schrauben rumzudrehen begann. Da wir Mädchen jedoch den großen Vorteil haben, dass das männliche Geschlecht gerne hilft, wenn man hilflos wirkt, half mir ein Mann, der sein Rad schon repariert hatte, sodass ich nach etwa zwei Stunden mit einem heilen Rad und einem nett verbrachten Nachmittag wieder im Freien stand und mit strahlendem Licht den Heimweg antrat.

 

© Nina B.

 
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