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  Germanistik
 

Das Germanistikstudium
Anders als Deutsch in der Schule

Nachdem die mühselige Frage geklärt ist, welches Fach man überhaupt studieren möchte, beginnt das leidige Suchen nach Informationen über das Studienfach. Wenn man dann nach längerem Suchen die richtige Seite auf den Uniseiten endlich gefunden hat, stößt man auf einen seitenlangen Text, in dem von verschiedenen Modulen die Rede ist, in denen z.B. Übersetzungen von althochdeutschen Texten thematisiert werden, in denen das Textverstehen, das Analyseschreiben und die Grammatik geübt werden und in denen man über bestimmte Zeitepochen mehr lernen muss. Das hört sich nicht viel anders an als der Deutschunterricht an der Schule... Kann das wirklich sein? Moment mal, aber was ist denn mit Terminologie gemeint? Lieber lasse ich mir als Studieninteressierte nebenbei noch etwas von den Studis erzählen, die mir von ihren eigenen Erlebnissen und Erfahrungen berichten können. Das ist doch um einiges interessanter und damit es wirklich nicht langweilig wird, habe ich mich sowohl mit einer Germanistikstudentin unterhalten, die Deutsch als Muttersprache hat, als auch mit einer Studentin, die für ein Jahr Gast in Deutschland ist und eigentlich Germanstik an der University of Oxford in England studiert. Überschneiden sich ihre Erfahrungen oder gibt es gravierende Unterschiede?

Annika Schmidt, 24 Jahre, studiert Germanistik im achten Semester an der Wilhemsuniversität Münster. Sie betont, dass in der Schule meist mehr Texte unter Berücksichtigung von Themenschwerpunkten besprochen werden, während es im Germanistikstudium die Literaturwissenschaft und die Sprachwissenschaft gibt, sowie Fachdidaktik für Lehramtsstudenten. „Wir müssen im Studium auch die älteren Sprachstufen des Deutschen, wie z.B. Mittelhochdeutsch lernen. Davon weiß man in der Regel in der Schule nichts, ebensowenig wie von Grammatiktheorien“, erzählt sie. Auch wenn Annika Schmidt eine Mischform zwischen alter und neuer Studienordnung ist, gelten diese Dinge nach wie vor.

Susanna Eriksson-Lee, 21 Jahre, ist für ein Jahr Gastzuhörerin an der Wilhelmsuniversität und bestätigt, dass der Deutschunterricht auch in England anders ist als das Studium. Das erste Mal kam sie mit der deutschen Literatur an der University of Oxford in Berührung. In der Schule ging es nur um die Sprache selbst. Benachteiligt fühlt sie sich in Deutschland dennoch nicht.

„Ich sehe keine großen Unterschiede zwischen Auslandsstudenten und Muttersprachlern. Natürlich können Muttersprachler mit Sicherheit an Diskussionen teilnehmen, weil sie keine Verständnisprobleme haben. Auslandsstudenten müssen währenddessen erst mal verstehen, was gesagt wird, bevor sie dann den Stoff analysieren können.“

Annika Schmidt bestätigt dies und ergänzt, dass es den ausländischen Studenten in den Prüfungen ein wenig einfacher gemacht wird. Beispielsweise hat sie in einer Klausur im Kurs Mittelhochdeutsch beobachtet, dass eine ausländische Studentin ein Wörterbuch benutzen durfte.

Das Gespräch mit den Studenten kann einen schnell weiterbringen, den Studiengang besser einschätzen zu können und zu verstehen, dass Deutsch und Germanistik ein und das selbe sind, auch wenn manche das Gegenteil behaupten. Nach einem Blick ins Wörterbuch, weiß ich jetzt auch, dass Terminologie einfach übersetzt Fachsprache heißt. Wenn nach der Recherche noch Fragen offen sind, kann man sich einen Termin bei der zentralen Studienberatung geben lassen oder die einzelnen Fachschaften anschreiben. Ein Blick auf die Internetseite www.uni-muenster.de lohnt sich auf jeden Fall!

Copyright  Nina B.

Veröffentlichung: Juni 2007


 
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